Text

Kasperletheater: Nikolaus vs. Weihnachtsmann

Weihnachtsmann: 

"Tri Tra Trullala, Tri tra Trullala, der Weihnachtsmann ist wieder da…"
(sieht die Kinder – erschrickt – räuspert sich)
"Äh – hoh, hoh, hoh  liebe Kinder – Seid ihr alle da?"

 

Kinder:
"Jaaa"
 

Weihnachtsmann:
"Wisst Ihr denn auch, wer ich bin?"

 

Kinder:
"Der Nikolaus / der Weihnachtsmann"

 

Weihnachtsmann:
"Jawohl, viele sagen ja auch Weihnachtsmann / Nikolaus zu mir, na ja, das ist ja das Gleiche. So genau nehmen wir es ja nicht.

 

Wie ihr ja alle wisst steht das große Weihnachtsfest vor der Türe. Und da spiele ich und meine Renntiere ja eine ganz wichtige Rolle. Denn wir bringen ja die Geschenke, dass Ihr Euch richtig freuen könnt."

 

Nikolaus (tritt auf):
"Na nu? Was bist Du denn für ein Kaspar?"

 

Weihnachtsmann:
"Hoh, hoh, hoh – ich bin kein Kaspar, sondern der Nikolausweihnachtsmann."

 

Nikolaus:
"Seltsam, also der Nikolaus kannst Du nicht sein. Der bin ja ich. Und wenn Du der Nikolaus wärst, dann hättest Du auch keine Zipfelmütze  auf, denn der (wird vom Weihnachtsmann unterbrochen)

 

Weihnachtsmann:
"Phh – paperlapapp. Ich bin eben modern. Ich brauche keinen so altmodischen Hut."

 

Nikolaus: 
"Na ja, der Bischof Nikolaus hat ja auch schon vor 1700 Jahren auf  dieser Welt gelebt und als Bischof gewirkt und seit dem denken die Menschen an mich und tun Gutes, wie ich es getan habe. Wo kommst Du denn eigentlich her?" 

 

Weihnachtsmann:
"Ich? Ich bin ein Werbestar von Coca Cola! Da staunst Du, was? Wirklich. Coca Cola hat mir diese schicke rote Coca Cola Farbe gegeben und mich richtig groß heraus gebracht. Deshalb strömen zu meiner Ehre ja heute auch viele Menschen zum Abschluss des Weihnachtsmarktes zum Coca Cola Truck und wollen mich sehen."

 

Nikolaus: 
"So, so. Du steckst also mit Coca Cola unter einer Decke. Da muss ich Dich ja mal richtig schimpfen! Du willst gut sein? Dein Einsatz muss sich doch immer 'Renntier-en'! Coca Cola geht es doch nur ums Geld und deshalb unterdrückt Coca Cola die Mitarbeiter in Columbien. Da werden Menschen sogar umgebracht, weil sie versuchen, sich in einer Gewerkschaft zu organisieren."

 

Weihnachtsmann:
"Paperlapapp – hört nicht hin, Kinder. Das ist typisch – kein Wunder dass so viele Kinder Angst haben vor dem Nikolaus. Immer muss er schimpfen."

 

Nikolaus: 
"Und in Indien da gräbt der Coca Cola Konzern den Menschen buchstäblich das Wasser ab. Viele Kinder müssen darunter leiden."

 

Weihnachtsmann

(schlägt auf den Nikolaus ein) "So, jetzt sei aber still, Du schädigst ja mein Image. Das ist ja eine Frechheit. Vor Weihnachten den Menschen die Wahrheit zuzumuten. Musst Du den Kindern die Freude nehmen?"

 

Nikolaus:
"Ich sage nur, was sich ändern muss, dass es Weihnachten  werden kann. Weihnachten muss doch schließlich für alle ein Fest des Friedens und der Freude sein. Und nicht nur für ein paar Geschäftemacher."

 
Weihnachtsmann:
"Jetzt ist aber Schluss." (drängt den Nikolaus ab und zieht den Vorhang zu)

 

                                                           (Mit freundlicher Genehmigung des BDKJ Schweinfurt)