"Mein Herz an den Nikolaus verloren"

Ein kleiner Junge gibt dem Nikolaus, der weiße Handschuhe trägt, die Hand und berührt seinen Bischofsring.
Der Online-Auftritt vom Bischof Nikolaus

Seit mittlerweile 25 Jahren schlüpft Karl-Michael Soemer aus Hövelhof (Kreis Paderborn) nun in das Gewand des Heiligen Bischofs Nikolaus.

Mehr als nur ein "Job"

Ein als Nikolaus verkleideter Mann (mit Mitra und Bischofsstab) ist im hinteren Teil des Bildes zu sehen. Vor ihm liegt Schnee, der ihm bis zur Hüfte geht. Im Schnee steht ein kleines rundes Schild mit dem Logo der "Weihnachtsmannfreien Zone."
Karl-Michael Soemer als Nikolaus

Jährlich besucht er Familien, Vereine, Kindergärten und andere soziale Einrichtungen, um den kleinen und großen Kindern etwas von der vorweihnachtlichen Freude des Heiligen Mannes aus Myra zu bringen.

 

Soemer schlüpfte bereits mit 16 Jahren in seiner ursprünglichen Heimat im Sauerland in das Gewand des Hl. Mannes, als er für einen erkrankten 'Kollegen' beim Seniorenkreis aushilfsweise die Rolle des Nikolauses übernahm.

 

"Bei dieser Feier habe ich mein Herz an den Nikolaus verloren", so Soemer. "Es ist wunderschön, in die glänzenden und erwartungsvolle Augen zu sehen, die Jung und Alt beim Erblicken des Nikolauses haben".

 

Soemer versteht seinen 'Job' mehr als eine Berufung, indem er als vorweihnachtlicher Bote den Menschen etwas von der Botschaft der Nächstenliebe und von den guten Taten der Menschen bringen möchte.

"Nikolaus ohne Christentum undenkbar"

Früher hatte Soemer öfters Werbeanfragen von Geschäften und Firmen, heute besucht er aber nur noch Kinder, Familien, Vereine, manche Weihnachtsfeier und soziale Einrichtungen: "Der Nikolaus lässt sich nicht, wie der Weihnachtsmann zu einer Werbefigur degradieren", so die Aussage des 40 jährigen, der ursprünglich einmal Religionspädagogik und Theologie studiert hat und heute im öffentlichen Dienst beschäftigt ist.

 

"Advent, Nikolaus und Weihnachten sind ohne Christentum für mich undenkbar. Ich feiere die Ankunft des Herrn. Nicht den Geburtstag oder die Ankunft des Weihnachtsmannes mit seinen Rentieren. Dementsprechend ist der weihnachtliche Festkreis mit vielen seiner schönen Traditionen und Ausformungen immer zielgerichtet auf die Geburt Jesu und das Erlösungswerk Gottes an den Menschen."

WMfZ als Partner

Der Aktion des Bonifatiuswerkes "Weihnachtsmannfreie Zone" (WMfZ) fühlt sich Soemer verbunden und unterscheidet zwischen den Figuren des Nikolauses, der als historische Person Bedeutung für ihn hat und dem Weihnachtsmann, der einer Federzeichnung aus dem 19.Jh entsprungen ist und durch eine Amerikanische Getränkefirma im 20. Jh. stark geprägt wurde.

Mehr als nur die Person

Auf die Frage, ob Soemer der "echte Nikolaus" sei, antwortet er: "Ja, ich bin vor Ort bei den Kindern der echte Nikolaus, denn der echte Nikolaus ist immer dann da, wenn Kinder geliebt werden, Gutes getan wird, und wenn sich die Menschen im Advent eine Freude bereiten. Man sieht den Nikolaus nur nicht immer dabei und er trägt nicht immer einen Umhang und eine Mitra. Mit dieser Antwort können Kinder gut leben. Jeder versteht sie auf seine Weise und ich muss nicht lügen."

 

Soemer selbst glaubt an den Nikolaus: "Früher habe ich an die personelle Form des Nikolauses geglaubt, der nachts vor meiner Zimmertür Leckereien in meine Stiefel legte, doch auch als ich wusste, dass meine Mutter dafür verantwortlich war, war der Zauber für mich nicht verloren."

Eine "Rolle" fürs Leben

Auf die Frage nach dem Höhepunkt in seinen 25 Jahren als Nikolaus antwortet Soemer: "Jeder Termin ist durch erwartungsvolle, glänzende Kinderaugen, glückliche Eltern, Großeltern und Freunde bei den Besuchen in den Häusern ein eigener und echter Höhepunkt und macht mir riesig Freude. Ich hoffe, dass ich diesen Dienst noch viele Jahre ausüben kann."

Weitere Informationen finden Sie unter: www.bischof-nikolaus.de