"Nikolaus, bitte melden!" Netzwerk für Heilige

Online-Auftritt der Frankfurter Nikolausinitiative Foto: Screenshot von http://www.kath.de/nikolaus/
Online-Auftritt der Frankfurter Nikolausinitiative

Die Frankfurter Nikolausinitiative ist auf der Suche nach "echten" Nikoläusen. Sie sollen sich zusammenschließen, um an die Werte zu erinnern, für die der volkstümliche Heilige einst eingetreten ist.

Vernetzt für die gute Sache

In einem Aufruf, den die Frankfurter Nikolaus Initiative gemeinsam mit Don Bosco Mission in Bonn veröffentlicht, heißt es, "alle lauteren Nikoläuse sollten Front machen gegen die Kommerzialisierung der Advents- und Weihnachtszeit."

Vielerorts sei der Nikolaus zum Goldesel der Geschenkindustrie verkommen. Die Nikoläuse sollten am ursprünglichen Geist der Nikolaustradition festhalten. Sie sollen sich untereinander vernetzen und sich wie in alten Tagen in den Dienst einer guten Sache stellen.

Wie ist die Initiative entstanden?

Logo der Frankfurter Nikolausinitiative und der Don Bosco Mission
Logo der Frankf. Nikolausinitiative und der Don Bosco Mission

Die Nikolausinitiative hat sich vor zwölf Jahren in einem Kreis engagierter Frankfurter Christen gebildet. Sie will das Andenken an den Heiligen aus dem 4. Jahrhundert hochhalten und seine aktuelle Bedeutung für heute herausstellen.

 

Die volkstümlichen Bräuche, die sich um den Bischof von Myra ranken, sollen gepflegt und mit neuem Leben erfüllt werden. Auf Anfrage verschickt die Frankfurter Nikolaus Initiative Arbeits- und Pressemappen mit Informationen über Leben und Legenden des Heiligen. Alles, was mit dem heiligen Mann zu tun hat, kann man dort erfragen: von Texten und Regieanweisungen für Haus- und Schulbesuche über Predigthilfen, Bastelanweisungen bis zu Schnittmustern für das Gewand.

 

Nach Ansicht von Helmut Zimmermann, einem der Initiatoren, der selbst alljährlich in die Haut des Heiligen Mannes schlüpft, ist der Weihnachtsmann "eine fragwürdige Kopie des Originals, nur dazu gedacht, das Weihnachtsgeschäft anzukurbeln. Sankt Nikolaus hingegen steht für selbstlose Hilfe." Er sei nicht nur Schutzpatron der Kinder, Schüler und Seeleute. Viele Legenden sähen ihn auch als Beschützer der Gefangenen sowie der verkauften und missbrauchten Kinder. Insofern sei er ein Heiliger für unsere Tage und verdiene es nicht, für schnöden Mammon missbraucht zu werden.

Christliche Haltung lernen

Zimmermann erinnert an die soziale und gemeinnützige Rolle, die Sankt Nikolaus seit jeher gespielt habe. Immer stand dieser Heilige auf Seiten der Benachteiligten und Armen, so berichten es die Legenden. An der Haltung christlicher Nächstenliebe des Nikolaus sollen sich auch  Kinder orientieren und mit ihren Möglichkeiten Notleidenden helfen. Daran wolle die Frankfurter Nikolaus Initiative anknüpfen, indem sie Kinderprojekte der Don Bosco Mission, Bonn, fördert.

 

Die Salesianer Don Boscos sind ein katholischer Sozialorden, der in 130 Ländern Projekte zugunsten armer und benachteiligter Kinder unterhält. Mit den milden Gaben, die der Nikolaus bei seinen Einsätzen erhält, soll 2009 ein Kinderprojekt in Albanien gefördert werden. In der albanischen Hauptstadt Tirana unterhalten die Salesianer ein Jugendzentrum für 1.000 Kinder. Die Nikolaus-Initiative will das gesammelte Geld nutzen, 80 Jungen und Mädchen entweder von der Straße zu holen oder von einem Dasein als Arbeitssklaven zu befreien.

Aufruf!

Die Bonner Don Bosco Mission hat eine Servicestelle für "echte" Nikoläuse eingerichtet. Dort werden alle Anfragen und Anregungen gesammelt und an die Frankfurter Nikolaus Initiative weitergeleitet, bei der weitere Informationen und Hilfen abgerufen werden können. Über eine eigene Datenbank können Nikolausdarsteller und Nikolaus-Initiativen  ihre Erfahrungen austauschen und Informationen über unterstützte Kinderprojekte erhalten. Registrieren Sie sich unter www.donboscomission.de oder Mail an info @ donboscomission.de.

(Ulla Fricke - Don Bosco Mission)